Nachdem unser Supi Finanzminister unlängst über die Fähigkeiten von Bank Vorständen spekuliert hatte beschert er uns heute neuen Unsinn.
Nachdem die SPD den Mindestlohn für das Postgewerbe durchgesetzt hat (die Idee finde ich ja noch gut, man soll schließlich von Arbeit auch leben können) kommt er heute dann mit der Forderung nach einem Maximallohn. Tolle Idee. Wenn wir in der DDR wären. Oder in einem sonstigen totalitären Staat. Der Staat sollte einfach alles regeln. Jawohl. Überwachung wie bei der Stasi und einen schönen Einheitslohn für“s Volk. Das beste aus CDU und SPD quasi.
Ich persönlich finde das gute Leistung auch angemessen bezahlt werden muss. Auf jedem Level. es ist ein Unterschied ob ich die Verantwortung für Zigtausende Mitarbeiter und einen Millardenumsatz trage oder, was sicher auch wichtig und eine Leistung ist, ein Auto zusammen schraube oder „nur“ die Briefe austrage. KLar gibt es negativ Beispiele, deswegen aber Grundsätzliche alle an den Pranger zu stellen ist etwas weit her geholt.
Unstrittig ist dass die Abfindungen bei Erfolglosigkeit oft zu hoch sind. Doch wan ist man als Konzernlenker Erfolglos? Wenn ich an Ron Sommer denke, den ehemaligen Telekom Chef, dann muss man doch sagen dass er das Unternehmen auf den richtigen Weg gebracht hat. Oder sein Nachfolger Ricke. Kurs weiter gehalten, Konzern weiter umgebaut. weg. Weil es vielen nicht schnell genug ging (unter anderem dem Finanzministerium…). Da wollte man schnellen Profit, was man ja offiziell in der Politik verdammt (Heuschrecken).
Ich lese heute in der Süddeutschen Zeitung: Zum Fall des Post-Chefs Zumwinkel, der auch den Aufsichtsrat der Deutschen Telekom führt und wegen eines Aktienverkaufs in die Kritik geraten war, sagte Steinbrück: „Gerade in Firmen, die wie die Telekom ihren Mitarbeitern einiges zumuten müssen, ist besonderes Fingerspitzengefühl verlangt. Warum soll eine Belegschaft bereit sein, für die Firma Opfer zu bringen, wenn sie den Eindruck haben muss, dass oben andere Maßstäbe angelegt werden als unten????
Was war denn falsch am Verkauf der Aktien? Soll er sie verkaufen wenn sie fallen? Der Postmindestlohn war letztlich etwas gutes für die Mitarbeiter (und Herr Zumwinkel ist nicht umsonst ob seiner guten Leistungen ein sehr umworbener Manager). Und Aktien bzw. Optionen sind ein gutes und gängiges Mittel die Bezahlung anhand der Leistungen und Entwicklungen des Konzerns zu gestalten. sonst müssten die Grundgehälter noch Höher ausfallen. Das was Steinbrück und die SPD hier gerade anprangern wollen sie übrigens im kleinen auch für die Mitarbeiter der Unternehmen. Kann also nicht so falsch sein. Im internationalen Vergleich sind wir in Deutschland eh nur Mittelfeld. Wenn ein Maximallohn für Topmanger kommt verlegt der Konzern seinen Sitz halt Kurzerhand ins Ausland. Das kann ja nun auch nicht das Ziel sein. Letztlich bestimmen Gehälter und Bonis von Vorständen die Aufsichtsräte, das sitzen die Arbeitnehmervertreter genauso drin wie oft die Herren Politiker.
Und ich überlege gerade noch wer denn da letztens eine 9,4% Diätenerhöhung beschlossen hat. Ich zitiere:
CSU-Politikerin Gerda Hasselfeldt:“Aber wir bekommen gar nicht die Besten in die Auswahl, wenn sie nicht adäquat bezahlt werden.“
SPD-Abgeordnete Susanne Kastner: “ […] es gibt keinen anderen Beruf, in dem man sich bei einer Erhöhung so rechtfertigen müsse“
Vor Hartz IV Nullrunde und Rentenminimalanpassung von 1%, das sage ich doch : „Gerade in Ländern, die wie hier in Deutschland ihren Bürgen einiges zumuten müssen, ist besonderes Fingerspitzengefühl verlangt. Warum soll ein Volk bereit sein, für den Staat Opfer zu bringen, wenn sie den Eindruck haben muss, dass oben andere Maßstäbe angelegt werden als unten???? Weniger Staat war, glaube ich doch, eines der Dinge die damals von der neuen Regierung angekündigt wurden. Sollten man da wohl wieder in Erinnerung bringen.